Eine der wichtigsten Fragen in unserem Leben lautet: Woher kommt das Universum? Weshalb gibt es uns Menschen? Was ist die Wirklichkeit? Hat alles einen Sinn?
Jeder Mensch hat in seinem Herz eine Antwort auf diese Fragen, auch wenn er seine Antwort kaum in Worten ausdrücken kann. Die Antwort ist das Fundament, welches unser Weltbild trägt und woraus sich unsere Werte ableiten. Wie gesagt, ich glaube, jeder Mensch hat ein solches Weltbild in seinem Herz, auch wenn es vielleicht nicht bei jedem Menschen bewusst reflektiert ist. Man könnte auch sagen: Jeder Mensch hat einen Glauben betreffend der Frage nach dem Anfang (wenn auch manchmal in unserem Herz ein Kampf tobt zwischen zwei Richtungen).
Von Francis Schaeffer habe ich gelernt, dass nur drei grundsätzlich verschiedene Antworten gibt:
1.) Das Universum ist ewig und war immer schon da, d.h. es gibt gar kein Anfang.
2.) Die Erde entstand aus Materie und Zufall. Es ist sinnlos zu fragen, was vor dem Urknall war. Dieser Anfang ist unpersönlich, d.h. da ist kein personhafter, unendlicher, ewiger Gott.
3.) Bevor die Erde entstand (in diesem Fall: geschaffen wurde), ist ein personhafter, unendlicher, ewiger Gott.
Die erste Antwort scheint mir selten zu sein in unserer westlichen Kultur, deshalb werde ich jetzt nicht weiter darauf eingehen.
Die zweite Antwort ist die normale in unserer Kultur. Sie prägt unser westliches Lebensgefühl. Viele Menschen werden auf die Frage nach dem Anfang sofort antworten: Die Antwort ist selbstverständlich die Evolution. Nun, die Evolution ist eine wissenschaftliche Theorie, die wahr sein mag oder nicht (darum geht es jetzt hier nicht), aber es ist klar, dass für viele Menschen «der Glaube an die Evolution» mehr einschliesst, nämlich die Annahme, dass da kein Gott ist – auf jeden Fall kein allmächtiger, personhafter, unendlicher Gott im Sinn der Bibel.
Urknall- und Evolutionstheorie erlauben uns, Gott von Anfang an auszuschliessen. Und ich halte genau das für den Grund, weshalb viele Menschen diese Theorien annehmen. Bis nicht etwas in unserem Herz geschieht, wollen wir Menschen nicht, dass da ein Gott ist, wie die Bibel ihn uns offenbart. Doch wir bezahlen einen gigantischen Preis für diese verführerische Weltanschauung: Wenn am Anfang kein personhafter Gott ist, dann sind auch wir Menschen am Ende nicht wahre Personen. Dass ich eine Person bin, ist nur eine Illusion meines Gehirns, das nichts anderes als Materie ist. Und somit gibt es keinen Sinn des Lebens. Liebe zum Beispiel ist dann ebenfalls nur eine Illusion.
Die dritte Antwort ist diejenige der Bibel: Bevor das Universum geschaffen wurde, ist da ein allmächtiger, personhafter, unendlicher Gott. Wir Menschen sind das Ebenbild von ihm und deshalb Personen. Doch noch mehr glauben wir: Gott ist heilig. Wir können und müssen uns an ihm orientieren. Er ist dreieinig als Vater, Sohn und Heiliger Geist. Bevor die Welt erschaffen wurde, ist dieser Gott in sich selbst Liebe und Kommunikation.
Die biblische Weltanschauung gibt unserem Menschsein zutiefst einen Sinn. Liebe ist keine Illusion. Dieser Glaube kommt aus dem Hören auf die Bibel, aber er ist auch für unseren Verstand einleuchtend und sinnvoll. Doch entscheiden tut sich unsere Antwort, wie gesagt, woanders – im Herz.