Auffahrt (in Deutschland: Himmelfahrt) ist für mich eines der schönsten und glücklichsten Feste des Kirchenjahres, auch weil dieser Tag niemals Teil unserer Kultur wurde wie Weihnachten und Ostern, niemals kommerzialisiert wurde, niemals umgedeutet wurde.
Es ist ein ruhiger, unscheinbarer Feiertag. An diesem geschenkten freien Donnerstag sind wir eingeladen, in der Stille unseren Herrn Jesus Christus zu suchen. Er starb zusammen mit unserer Schuld am Kreuz, er starb wirklich, aber in einer Paradoxie, die nur der Schöpfer bewirken konnte, stand er wieder vom Tod auf, lebt und regiert jetzt als allmächtiger Gott.
Jesus Christus herrscht als König.
Alles wird ihm untertänig;
alles legt ihm Gott zu Fuß.
Jede Zunge soll bekennen,
Jesus sei der Herr zu nennen,
dem man Ehre geben muss.
Gebt, ihr Sünder, ihm die Herzen.
Klagt, ihr Kranken, ihm die Schmerzen.
Sagt, ihr Armen, ihm die Not.
Alle Wunden kann er heilen:
Balsam weiß er auszuteilen;
Leben schenkt er selbst im Tod.
Der Dichter dieses Liedes, Philipp Friedrich Hiller, hat diesen Glauben der Bibel abgelauscht, aber er hat ihn wohl auch gelebt. Als der Pfarrer dieses Lied 1757 dichtete, war er schon mehrere Jahre unfähig zu predigen aufgrund einer schweren Erkrankung seines Stimmorgans. Er brauchte einen Stellvertreter für die Sonntagspredigen.
Aber anstatt zu verzagen, schrieb er dieses Lied, das schon Generationen von Christen mit Freude erfüllt. Möge das unverdiente Geschenk der heilenden Gegenwart von Jesus Christus auch Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser, zuteilwerden.